SmartNeonatalCare – Versorgungssituation von Frühchen auf Intensivstationen verbessern

Entwicklung eines Sensorpads für Vitalparametersensorik Frühgeborener mit kapazitativem EKG und smarter Hängematte als Supportframe

Frühgeborene erleben auf der Intensivstation eine gänzlich andere Umwelt als im Mutterleib. Das Vorhaben SmartNeonatalCare hat das Ziel, zwei sich ergänzende Module für die Vitalparametersensorik und entwicklungsfördernde Lagerung von Frühgeborenen zu entwickeln. Konventionelle Vitalparametersensoren beeinträchtigen Handling und Eltern-Kind-Kontakt durch viele Kabel. Klebende Sensoren können zu kurzfristigen Hautverletzungen mit Infektionsrisiko und langfristigen Narben führen.

Um diese Situation zu verbessern, will SmartNeonatalCare ein Sensorik-Gelpad entwickeln, in dem Sensoren für alle relevanten Vitalparameter enthalten sind, die schnell und flexibel angelegt werden können. Eine Thermoregulationseinheit soll zugleich Wärmeverluste verhindern und mobile Wärmetherapie ermöglichen.

Das Hängemattenmodul ermöglicht die Platzierung des Sensorpads am Rücken und dient gleichzeitig der Tertiärprävention: Die statische Lagerung auf der Inkubatormatratze ist häufig eine Ursache für spätere sensomotorische Defizite frühgeborener Kinder. Hier soll die entwickelte Hängematte mit einer aktiven Schwingfunktion ähnlich dem Erleben des Fötus im Mutterleib eine vorbeugende Wirkung ausüben. Gleichzeitig ist es das Ziel des Projektes, die Hängematte als nachhaltige Krankenhausausstattung auszulegen und die gesundheitlichen Vorteile (Co-Benefits) durch die verwendeten nachhaltigen Materialien aufzuzeigen.

Das Düsseldorfer Unternehmen Kluba Medical GmbH führt das Verbundvorhaben zusammen mit der Hochschule Ruhr West in Mülheim a. d. Ruhr und der BIOVOX GmbH aus Darmstadt durch.

Die 2015 gegründete Kluba Medical GmbH ist ein Hersteller von Produkten rund um Babygesundheit und -sicherheit und gewann 2023 die Auszeichnung „Deutscher Gesundheitsaward 2023“ in der Kategorie Startup.

Das Vorhaben SmartNeonatalCare wird im Rahmen des Förderwettbewerbs Gesünder.IN.NRW mit rund 1,9 Mio. Euro aus Mitteln des Landes und der EU gefördert.

Innovationswettbewerb Gesünder.IN.NRW

Der Innovationswettbewerb Gesünder.IN.NRW wird im Rahmen der europäischen Regionalförderung (EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027) federführend durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE), dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV) und dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) umgesetzt.