11.10.2023

KVWL holt ersten Platz beim MSD Gesundheitspreis 2023

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ist mit dem MSD Gesundheitspreis 2023 für das Projekt AdAM ausgezeichnet worden. AdAM steht für „Anwendung für ein digital unterstütztes Arzneimitteltherapie-Management“ und ist im Rahmen eines Innovationsfondsprojekts entwickelt worden.

Gruppenbild Preisverleihung
MSD

Würdigung der jahrelangen Bemühungen beim Thema Patientensicherheit

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ist mit dem ersten Platz beim MSD Gesundheitspreis 2023 ausgezeichnet worden. Prämiert wurde unter anderem das Programm „AdAM“, das die KVWL gemeinsam mit der BARMER im Rahmen eines Innovationsfondsprojekts entwickelt hat. „AdAM“ steht für „Anwendung für ein digital unterstütztes Arzneimitteltherapie-Management“. Dadurch sollen Patienten, die gleichzeitig fünf oder mehr Arzneimittel benötigen, vor unerwünschten Wechselwirkungen geschützt werden.

 Dr. Volker Schrage, stellvertretender Vorsitzender der KVWL, ordnet den Gewinn des Gesundheitspreises ein: „Es freut uns sehr, dass die unabhängige Jury unsere jahrelangen Bemühungen beim Thema Patientensicherheit gewürdigt hat. In den vergangenen Jahren sind Stress und Arbeitsaufkommen in den Arztpraxen stark gestiegen, viele Praxisteams arbeiten am Anschlag – und häufig sogar darüber hinaus. Trotzdem gilt: Die sichere Medikation darf niemals ins Hintertreffen geraten, der Schutz der Patientinnen und Patienten steht immer an erster Stelle. Und genau hier kann AdAM ein äußerst wichtiger Faktor sein. Wir hoffen, dass der Preis dazu beiträgt, dass die ärztliche Medikationsanalyse zur Regelleistung wird.“

Denn insbesondere Patienten, die mehr als fünf Medikamente gleichzeitig einnehmen, leiden nicht selten unter unerwünschten Wechselwirkungen. Pro Jahr gibt es in Deutschland rund 250.000 Klinikeinweisungen, weil unpassende Arzneimittel oder Kombinationen eingenommen wurden. An dieser Stelle setzt die Software RpDoc an. Das Programm bildet die Grundlage der nun prämierten Versorgungsprogramme „AdAM“ (KVWL, BARMER) und eLiSa (AOK Nordost).

Willigt der Patient ein, kann der Hausarzt mit Hilfe der Software alle Medikamente einsehen, die in den vergangenen drei Jahren auch von anderen Fachärzten verordnet worden sind. Wenn zwei Medikamente zu gefährlichen Wechselwirkungen führen, schlägt das Programm Alarm, der Arzt kann dann sofort reagieren und die Medikation anpassen.

Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss hat in eine positive Transferempfehlung zum Projekt AdAM in die Regelversorgung ausgesprochen.

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