01.08.2021 - 31.12.2022

CovidDataNet.NRW - Aufbau eines Datennetzwerks mit Hilfe von KI

Schwer am Coronavirus erkrankte Patientinnen und Patienten sollen zielführender behandelt und damit vor einer lebensbedrohlichen Sepsis geschützt werden. Das Projekt CovidDataNet.NRW baut dafür mit Hilfe Künstlicher Intelligenz ein Datennetzwerk zur besseren Diagnostik auf.

Symbolbild digitale Medizin
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CovidDataNet.NRW

Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Behandlung schwerer COVID-19-Verläufe

Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz sollen auf Basis großer Datenmengen schwere Krankheitsverläufe und potenziell tödliche Immunreaktionen genauer vorhergesehen und Patientinnen und Patienten auf entsprechend qualifizierte Intensivstationen verlegt werden können. Am Aufbau des Datennetzwerks im Rahmen des Projekts CovidDataNet.NRW sind Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen beteiligt.

Die Projektidee des Verbundvorhabens basiert auf dem EFRE-geförderten Projekt SepsisDataNet.NRW. Hier gelang es, mit definierten klinischen Daten verschiedene Unterformen der Sepsis mit Hilfe Künstlicher Intelligenz zu identifizieren und geeignete individuelle Therapiemöglichkeiten einzusetzen.

Analog wird im Projekt CovidDataNet.NRW eine strukturierte Erhebung relevanter klinischer, immunologischer und molekularbiologischer Daten bei intensivmedizinisch behandelten COVID-19-Patientinnen und -Patienten durchgeführt.

Auf Basis dieser Daten werden dann mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Subgruppen von COVID-19-induzierter Sepsis identifiziert, damit diese zielführend behandelt werden können. Im Erfolgsfall könnte sowohl die Überlebenshäufigkeit erhöht als auch das Auftreten von Spätfolgen (z. B. Long COVID) verringert werden.

Zum Hintergrund: Mediziner und Wissenschaftler aus zahlreichen Kliniken und Forschungseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen erforschen schon seit Jahren die Sepsis, eine schwer zu behandelnde, lebensbedrohliche Immunreaktion, die durch Infektionen ausgelöst wird. Um die Einrichtungen untereinander zu vernetzen, wurden unter Verwendung von Landes- und EU-Mitteln schon in der Vergangenheit digitale Strukturen geschaffen.

Das Projekt CovidDataNet.NRW wird aus Mitteln des NRW-Rettungsschirms gefördert.

Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums

SepsisDataNet.NRW- Informationen zum Vorläuferprojekt

  • Knappschaft Kliniken GmbH (Projektverbundsteuerung)
  • Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH - Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie Bochum (Konsortialführung)
  • Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie und Medizinisches Proteom Center am Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum
  • Medizinisches Proteom Center an der Ruhr Universität Bochum
  • Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
  • Universitätsklinikum Bonn - Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
  • St. Elisabeth Gruppe GmbH - Katholische Kliniken Rhein-Ruhr, Marien Hospital Herne an der Ruhr Universität Bochum
  • Abteilung für Molekulare & Medizinische Virologie an der Ruhr Universität Bochum
  • Kairos GmbH
  • chimera Biotec GmbH
Darum geht es
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Statement „Individueller behandeln und Leben retten“

„Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und von Big Data erlaubt es, die Betroffenen zukünftig von Anfang an individueller und zielgerichteter zu behandeln und so Leben zu retten. Die Intensivstationen werden entlastet und sie können sich auf solche Fälle konzentrieren, die eine spezialisierte intensivmedizinische Behandlung erfordern.“

Prof. Michael Adamzik, Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum